Entwicklung der Berechnung in der Gleitzone - Übergangsbereich

Grundsätzliches

Mit der Einführung der 400-€-Jobs (Minijobs) am 01.04.2003 wurde auch die Gleitzonenregelung eingeführt. Ab Juli 2019 wird von einem Übergangsbereich gesprochen.

  • Die Gleitzone geht vom 01.04.2003 bis zum 31.12.2012 von 400,01 € bis 800,00 €.
  • Die Gleitzone geht vom 01.01.2013 bis zum 30.06.2019 von 450,01 € bis 850,00 €.
  • Der Übergangsbereich (früher Gleitzone) geht vom 01.07.2019 bis zum 30.09.2022 von 450,01 € bis 1.300,00 €.
  • Der Übergangsbereich geht vom 01.10.2022 bis zum 31.12.2022 von 520,01 € bis 1.600,00 €.
  • Der Übergangsbereich geht vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023 von 520,01 € bis 2.000,00 €.
  • Der Übergangsbereich geht vom 01.01.2024 bis zum 31.12.2024 von 538,01 € bis 2.000,00 €.
  • Der Übergangsbereich geht ab 01.01.2025 von 556,01 € bis 2.000,00 €.

Bestandsschutzregelungen im Zusammenhang mit der Anhebung der monatlichen Geringfügigkeitsgrenze von 450 auf 520 Euro

Für Beschäftigungsverhältnisse, die bereits vor dem 1. Januar 2013 bestanden haben, wurden Bestandsschutz- und Übergangsregelungen geschaffen. Für Beschäftigte, die vor dem 1. Januar 2013 in der Gleitzone über 400 bis 450 Euro beschäftigt waren, gilt die frühere Gleitzonenregelung bis zum 31. Dezember 2014 weiter. Für Beschäftigte, die vor dem 1. Januar 2013 ein Arbeitsentgelt oberhalb der Gleitzone von 800 bis 850 Euro erzielten, bleibt es bei der Anwendung des bis dahin geltenden Rechts. Die Beschäftigten können jedoch bis zum 31. Dezember 2014 die Anwendung der neuen Gleitzonenregelung wählen.
Der bisherige § 276b SGB VI regelte diese Übergangsfälle. Ab 01.07.2019 gibt es keine Anwendungsfälle mehr. Die Vorschrift wurde damit aufgrund Zeitablaufs aufgehoben.

Bestandsschutzregelung bis zum 31. Dezember 2014 für Bestandsfälle mit einem regelmäßigen monatlichen Arbeitsentgelt zwischen 400,01 Euro und 450 Euro
Übergangsregelung für Bestandsfälle mit einem regelmäßigen monatlichen Arbeitsentgelt zwischen 800,01 Euro und 850 Euro

Bei einer Beschäftigung innerhalb der Grenzen der Gleitzone, besteht für den ausübenden Arbeitnehmer in allen Zweigen der Sozialversicherung grundsätzlich Versicherungspflicht nach den allgemeinen Vorschriften. Die in den einzelnen Sozialversicherungszweigen geltenden versicherungsrechtlichen Regelungen finden uneingeschränkt Anwendung.

Die in diesem Entgeltbereich Beschäftigten (Midijobs) bleiben damit versicherungspflichtig, der Arbeitnehmer zahlt allerdings einen reduzierten Beitragsanteil in der Sozialversicherung.

Die Gleitzonenregelung wurde eingeführt um bei einer nur geringfügigen Überschreitung der 400-Euro-Grenze nicht weniger netto zu bekommen als in einem 400-Euro-Job. Vor dieser Regelung war es so, dass auch bei einer nur geringfügigen Überschreitung der Geringfügigkeitsgrenzen volle Sozialversicherungs- und Steuerpflicht anfiel. Es musste in dem dann sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis erheblich mehr verdient werden, um mehr Geld netto zu bekommen, wie in dem geringfügigen Arbeitsverhältnis.

Die Regelungen zum Übergangsbereich sind anzuwenden, wenn aufgrund einer vorausschauenden Betrachtung das erzielte Arbeitsentgelt aus einer Beschäftigung regelmäßig im Übergangsbereich liegt und regelmäßig die Obergrenze im Monat nicht übersteigt.

Haben Arbeitnehmer ein regelmäßiges monatliches Arbeitsentgelt innerhalb der Gleitzone (Übergangsbereich), wird für die Berechnung der Beiträge nicht das tatsächliche Arbeitsentgelt genommen, sondern ein fiktives Arbeitsentgelt mittels einer Formel berechnet.

Zeitraum Bestimmung der fiktiven beitragspflichtigen Einnahme
Berechnung von April 2003 bis Dezember 2012 F * 400 + (2 - F) * (Arbeitsentgelt - 400)
Berechnung von Januar 2013 bis Juni 2019 F * 450 + ([850/(850-450)] - [450/(850-450)] * F) * (Arbeitsentgelt - 450)
Berechnung von Juli 2019 bis September 2022 F * 450 + ([1300/(1300-450)] - [450/(1300-450)] * F) * (Arbeitsentgelt - 450)
Berechnung von Oktober 2022 bis Dezember 2022
Beitragsbelastung von Arbeitgeber und Arbeitnehmer neu und zugunsten der Arbeitnehmer geregelt
Formel für beitragspflichtige Einnahme:
F * 520 + ([1600/(1600-520)] - [520/(1600-520)] * F) * (Arbeitsentgelt - 520)

 
Formel für beitragspflichtige Einnahme zur Bestimmung des vom Arbeitnehmer zu tragenden Anteils am Sozialversicherungsbeitrag:
(1600/(1600-520)) * (Arbeitsentgelt - 520)
Berechnung für 2023 Formel für beitragspflichtige Einnahme:
F * 520 + ([2000/(2000-520)] - [520/(2000-520)] * F) * (Arbeitsentgelt - 520)

 
Formel für beitragspflichtige Einnahme zur Bestimmung des vom Arbeitnehmer zu tragenden Anteils am Sozialversicherungsbeitrag:
(2000/(2000-520)) * (Arbeitsentgelt - 520)
Berechnung für 2024 Formel für beitragspflichtige Einnahme:
F * 538 + ([2000/(2000-538)] - [538/(2000-538)] * F) * (Arbeitsentgelt - 538)

 
Formel für beitragspflichtige Einnahme zur Bestimmung des vom Arbeitnehmer zu tragenden Anteils am Sozialversicherungsbeitrag:
(2000/(2000-538)) * (Arbeitsentgelt - 538)
Berechnung ab 2025 Formel für beitragspflichtige Einnahme:
F * 556 + ([2000/(2000-556)] - [556/(2000-556)] * F) * (Arbeitsentgelt - 556)

 
Formel für beitragspflichtige Einnahme zur Bestimmung des vom Arbeitnehmer zu tragenden Anteils am Sozialversicherungsbeitrag:
(2000/(2000-556)) * (Arbeitsentgelt - 556)

F ist ein Faktor der vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales jedes Jahr im Bundesanzeiger bekanntgegeben wird. Er ergibt sich aus der Summe der Pauschalabgaben bei geringfügig entlohnter Beschäftigung geteilt durch den Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz.

Der Ablauf der Berechnung ist bis 30.09.2022 im § 163 Abs. 10 SGB VI festgelegt.
Ab 01.10.2022 wird der Absatz 10 im § 163 SGB VI aufgehoben. Nach Absatz 6 wird folgender Absatz 7 eingefügt:

(7) Bei Beschäftigten, die gegen ein monatliches Arbeitsentgelt bis zum oberen Grenzbetrag des Übergangsbereichs (§ 20 Absatz 2 des Vierten Buches) mehr als geringfügig beschäftigt sind, ergibt sich die beitragspflichtige Einnahme nach § 20 Absatz 2a Satz 1 des Vierten Buches.

Der neue Absatz 2a des § 20 SGB IV überführt die bisherige Regelung des § 163 Absatz 10 des SGB VI grundsätzlich in die allgemeinen Vorschriften des SGB IV, da sie gleichermaßen für die Arbeitslosen-, Renten- sowie Kranken- und Pflegeversicherung gilt.
Auszug aus dem Absatz 2a des § 20 SGB IV:

Dabei ist AE das Arbeitsentgelt, G die Geringfügigkeitsgrenze und F der Faktor, der sich ergibt, wenn der Wert 28 vom Hundert durch den Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz des Kalenderjahres, in dem der Anspruch auf das Arbeitsentgelt entstanden ist, geteilt wird. Der Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz eines Kalenderjahres ergibt sich aus der Summe der zum 1. Januar desselben Kalenderjahres geltenden Beitragssätze in der allgemeinen Rentenversicherung, in der sozialen Pflegeversicherung sowie zur Arbeitsförderung und des um den durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz erhöhten allgemeinen Beitragssatzes in der gesetzlichen Krankenversicherung. Für die Zeit vom 1. Oktober 2022 bis zum 31. Dezember 2022 beträgt der Faktor F 0,7009.

Für die Berechnung des Faktor F ist bei der Krankenversicherung ab 2015 der um den durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz erhöhte allgemeine Beitragssatz anzusetzen.
Bei der Beitragsberechnung in der Gleitzone (Übergangsbereich) wird dann mit dem krankenkassenindividuellen Zusatzbeitrag des Arbeitnehmer gerechnet.

Entwicklung der Berechnung des Faktor F seit dem 01.04.2003

Der Faktor F wird immer durch folgende Division ermittelt:
Summe der Pauschalabgaben bei geringfügig entlohnter Beschäftigung / durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz

  • Bis zum 30.06.2006 lagen die Pauschalabgaben für 400-Euro-Jobs bei 25% (12% Rentenversicherung, 11% Krankenversicherung und 2% Pauschalsteuer).
  • Ab 01.07.2006 betragen die Pauschalabgaben für 400-Euro-Jobs aber 30% (15% Rentenversicherung, 13% Krankenversicherung und 2% Pauschalsteuer).
  • Die Höhe der Pauschalabgaben hat sich mit den 450-Euro-Jobs ab 01.01.2013 nicht geändert (15% Rentenversicherung, 13% Krankenversicherung und 2% Pauschalsteuer).
  • Ab dem 1. Oktober 2022 orientiert sich die Geringfügigkeitsgrenze an einer Wochenarbeitszeit von zehn Stunden zu Mindestlohnbedingungen. Bei dem ab 1. Oktober 2022 geltenden Mindestlohn von 12 Euro ergeben sich 520 Euro als Geringfügigkeitsgrenze (520-Euro-Job). Die Pauschalabgaben betragen weiterhin 15% Rentenversicherung und 13% Krankenversicherung. Die 2% Pauschalsteuer wird nicht mehr addiert.
    Es wird also mit 28% gerechnet.
Zeitraum Faktor F Grundsatz zur Berechnung
2003 (ab 01.04.) 0,5995 F = 25% / 41,70% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)
2004 und 2005 0,5952 F = 25% / 42,00% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)
2006 (erstes Halbjahr) 0,5967 F = 25% / 41,90% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)
    Erhöhung der Pauschalbeiträge für geringfügig entlohnte Beschäftigungen ab 01.07.2006 von 25% auf 30%.
2006 (zweites Halbjahr) 0,7160 F = 30% / 41,90% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)
2007 0,7673 F = 30% / 39,10% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz
2008 0,7732 F = 30% / 38,80% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)
2009 0,7472 F = 30% / 40,15% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)
2010 0,7585 F = 30% / 39,55% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)
2011 0,7435 F = 30% / 40,35% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)
2012 0,7491 F = 30% / 40,05% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)
    Änderung der Grenzen (ab 01.01.2013 geht die Gleitzone von 450,01 bis 850 Euro). Neue Gleitzonenformel ab 2013.
2013 0,7605 F = 30% / 39,45% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)
2014 0,7605 F = 30% / 39,45% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)
2015 0,7585 F = 30% / 39,55% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)
2016 0,7547 F = 30% / 39,75% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)
2017 0,7509 F = 30% / 39,95% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)
2018 0,7547 F = 30% / 39,75% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)
2019 (erstes Halbjahr) 0,7566 F = 30% / 39,65% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)
    Änderung der Grenzen (ab 01.07.2019 geht der Übergangsbereich (früher Gleitzone) von 450,01 bis 1.300 Euro). Neue Gleitzonenformel ab Juli 2019.
2019 (zweites Halbjahr) 0,7566 F = 30% / 39,65% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)
2020 0,7547 F = 30% / 39,75% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)
2021 0,7509 F = 30% / 39,95% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)
2022 (Januar bis September) 0,7509 F = 30% / 39,95% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)
    Änderung der Grenzen (ab 01.10.2022 geht der Übergangsbereich von 520,01 bis 1.600 Euro). Neue Gleitzonenformel ab Oktober 2022. Beitragsbelastung von Arbeitgeber und Arbeitnehmer neu und zugunsten der Arbeitnehmer geregelt.
Ab Oktober 2022 ändert sich die Berechnung des Faktor F. Es werden anstelle von 30% jetzt 28% genommen und durch den Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz geteilt.
30% ergeben sich aus: 15% Pauschalbeitrag zur Rentenversicherung + 13% Pauschalbeitrag zur Krankenversicherung + 2% Pauschalsteuer
28% ergeben sich aus: 15% Pauschalbeitrag zur Rentenversicherung + 13% Pauschalbeitrag zur Krankenversicherung
2022 (Oktober bis Dezember) 0,7009 F = 28% / 39,95% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)
    Änderung der Grenzen (ab 01.01.2023 geht der Übergangsbereich von 520,01 bis 2.000 Euro). Neue Gleitzonenformel ab Januar 2023.
2023 0,6922 F = 28% / 40,45% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)
    Änderung der Grenzen (ab 01.01.2024 geht der Übergangsbereich von 538,01 bis 2.000 Euro). Neue Gleitzonenformel ab Januar 2024.
2024 0,6846 F = 28% / 40,90% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)
    Änderung der Grenzen (ab 01.01.2025 geht der Übergangsbereich von 556,01 bis 2.000 Euro). Neue Gleitzonenformel ab Januar 2025.
2025 ------ F = 28% / --,--% (durchschnittlicher Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz)

Für die Berechnung des Faktors werden die Beitragssätze herangezogen, die zu Beginn des Jahres gelten (§ 163 Abs. 10 SGB VI bis 30.09.2022 und § 20 Abs. 2a SGB IV ab 01.10.2022). Beitragssatzänderungen im Laufe des Jahres haben keinen Einfluss auf den Faktor F.

Berechnung von April 2003 bis 2006 (erstes Halbjahr) - Pauschalabgaben für 400-Euro-Jobs bei 25%

Für die Berechnung des durchschnittlichen Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz galt:

Der durchschnittliche Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz eines Kalenderjahres ergibt sich aus der Summe der zum 1. Januar desselben Kalenderjahres geltenden Beitragssätze in der allgemeinen Rentenversicherung, in der gesetzlichen Pflegeversicherung sowie zur Arbeitsförderung und des durchschnittlichen allgemeinen Beitragssatzes in der gesetzlichen Krankenversicherung, der zum 1. März des Jahres festgestellt wurde, in dem der durchschnittliche Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz für das folgende Kalenderjahr zu ermitteln ist.

Bis 2008 gab es individuelle Beitragssätze der Krankenkassen. Für die Krankenversicherung wurde also mit einem Durchschnittswert gerechnet. Dieser wurde am 1. März ermittelt und für das folgende Kalenderjahr angewendet.

Bis zum 30.06.2006 lagen die Pauschalabgaben für 400-Euro-Jobs bei 25% (12% Rentenversicherung, 11% Krankenversicherung und 2% Pauschalsteuer).

Berechnung 2003 (ab 01.04.) 2004 2005 2006 (erstes Halbjahr)
Renten­versicherung 19,50% 19,50% 19,50% 19,50%
Arbeitslosen­versicherung 6,50% 6,50% 6,50% 6,50%
Pflege­versicherung 1,70% 1,70% 1,70% 1,70%
Kranken­versicherung 14,00% 14,30% 14,30% 14,20%
Gesamt­sozial­versicherungs­beitragssatz (Summe) 41,70% 42,00% 42,00% 41,90%
Faktor F
(25% geteilt durch den Gesamt­sozial­versicherungs­beitragssatz;
gerundet auf vier Dezimalstellen)
0,5995
(25%/ 41,70%)
0,5952
(25%/ 42,00%)
0,5952
(25%/ 42,00%)
0,5967
(25%/ 41,90%)

Berechnung von 2006 (zweites Halbjahr) bis 2012 - Pauschalabgaben für 400-Euro-Jobs bei 30%

Am 01.01.2009 erfolgte die Einführung des einheitlichen Beitragssatzes in der gesetzlichen Krankenversicherung. Damit war ab diesem Zeitpunkt keine Durchschnittsberechnung mehr notwendig. Es wurde wie bei den anderen Sozialversicherungszweigen der zum 1. Januar desselben Kalenderjahres geltende Beitragssatz genommen.

Ab 01.07.2006 betragen die Pauschalabgaben für 400-Euro-Jobs 30% (15% Rentenversicherung, 13% Krankenversicherung und 2% Pauschalsteuer).

Berechnung 2006 (zweites Halbjahr) 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Renten­versicherung 19,50% 19,90% 19,90% 19,90% 19,90% 19,90% 19,60%
Arbeitslosen­versicherung 6,50% 4,20% 3,30% 2,80% 2,80% 3,00% 3,00%
Pflege­versicherung 1,70% 1,70% 1,70% 1,95% 1,95% 1,95% 1,95%
Kranken­versicherung 14,20% 13,30% 13,90% 15,50% 14,90% 15,50% 15,50%
Gesamt­sozial­versicherungs­beitragssatz (Summe) 41,90% 39,10% 38,80% 40,15% 39,55% 40,35% 40,05%
Faktor F
(30% geteilt durch den Gesamt­sozial­versicherungs­beitragssatz;
gerundet auf vier Dezimalstellen)
0,7160
(30%/ 41,90%)
0,7673
(30%/ 39,10%)
0,7732
(30%/ 38,80%)
0,7472
(30%/ 40,15%)
0,7585
(30%/ 39,55%)
0,7435
(30%/ 40,35%)
0,7491
(30%/ 40,05%)

Beitragsberechnung in der Gleitzone für 2010
Beitragsberechnung in der Gleitzone für 2011
Beitragsberechnung in der Gleitzone für 2012

Berechnung von 2013 bis 2019 (erstes Halbjahr) - Änderung der Grenzen - Pauschalabgaben für 450-Euro-Jobs bleiben bei 30%

Der Bundesrat hat in seiner 903. Sitzung am 23.11.2012 die Minijob-Reform gebilligt.
Die Arbeitsentgeltgrenze bei geringfügiger Beschäftigung wurde zum 1. Januar 2013 auf 450 Euro angehoben. Entsprechend wurde die Grenze für das monatliche Gleitzonenentgelt auf 850 Euro angepasst. Die Gleitzone geht ab 2013 von 450,01 bis 850,00 Euro.
Damit muss die fiktive beitragspflichtige Einnahme nach einer neuen Formel berechnet werden.

Die gesetzlichen Krankenkassen erheben ab 2015 den Zusatzbeitrag als Prozentsatz der beitragspflichtigen Einnahmen ihrer Mitglieder. Für die Berechnung des Faktor F ist bei der Krankenversicherung ab 2015 der um den durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz erhöhte allgemeine Beitragssatz anzusetzen.

Berechnung 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 (erstes Halbjahr)
Renten­versicherung 18,90% 18,90% 18,70% 18,70% 18,70% 18,60% 18,60%
Arbeitslosen­versicherung 3,00% 3,00% 3,00% 3,00% 3,00% 3,00% 2,50%
Pflege­versicherung 2,05% 2,05% 2,35% 2,35% 2,55% 2,55% 3,05%
Kranken­versicherung 15,50% 15,50% 15,50%
(14,60% + 0,9%)
15,70%
(14,60% + 1,1%)
15,70%
(14,60% + 1,1%)
15,60%
(14,60% + 1,0%)
15,50%
(14,60% + 0,9%)
Gesamt­sozial­versicherungs­beitragssatz (Summe) 39,45% 39,45% 39,55% 39,75% 39,95% 39,75% 39,65%
Faktor F
(30% geteilt durch den Gesamt­sozial­versicherungs­beitragssatz;
gerundet auf vier Dezimalstellen)
0,7605
(30%/ 39,45%)
0,7605
(30%/ 39,45%)
0,7585
(30%/ 39,55%)
0,7547
(30%/ 39,75%)
0,7509
(30%/ 39,95%)
0,7547
(30%/ 39,75%)
0,7566
(30%/ 39,65%)

Beitragsberechnung in der Gleitzone für 2013
Beitragsberechnung in der Gleitzone für 2014
Beitragsberechnung in der Gleitzone für 2015
Beitragsberechnung in der Gleitzone für 2016
Beitragsberechnung in der Gleitzone für 2017
Beitragsberechnung in der Gleitzone für 2018

Berechnung von Juli 2019 bis September 2022 - Änderung der Grenzen - Pauschalabgaben für 450-Euro-Jobs bleiben bei 30%

Ausweitung der Gleitzone auf 1.300 Euro ab Juli 2019. Damit muss die fiktive beitragspflichtige Einnahme nach einer neuen Formel berechnet werden.

Berechnung 2019 2020 2021 2022
Renten­versicherung 18,60% 18,60% 18,60% 18,60%
Arbeitslosen­versicherung 2,50% 2,40% 2,40% 2,40%
Pflege­versicherung 3,05% 3,05% 3,05% 3,05%
Kranken­versicherung 15,50%
(14,60% + 0,9%)
15,70%
(14,60% + 1,1%)
15,90%
(14,60% + 1,3%)
15,90%
(14,60% + 1,3%)
Gesamt­sozial­versicherungs­beitragssatz (Summe) 39,65% 39,75% 39,95% 39,95%
Faktor F
(30% geteilt durch den Gesamt­sozial­versicherungs­beitragssatz;
gerundet auf vier Dezimalstellen)
0,7566
(30%/ 39,65%)
0,7547
(30%/ 39,75%)
0,7509
(30%/ 39,95%)
0,7509
(30%/ 39,95%)

Beitragsberechnung in der Gleitzone für 2019 - Übergangsbereich ab Juli 2019
Beitragsberechnung im Übergangsbereich (früher Gleitzone) für 2020
Beitragsberechnung im Übergangsbereich (früher Gleitzone) für 2021
Beitragsberechnung im Übergangsbereich (früher Gleitzone) für 2022 (Januar bis September)

Berechnung ab Oktober 2022 - Änderung der Grenzen - Die Pauschalabgaben betragen 28% (15% Rentenversicherung + 13% Krankenversicherung. Die 2% Pauschalsteuer wird nicht mehr addiert.)

Ab dem 1. Oktober 2022 orientiert sich die Geringfügigkeitsgrenze an einer Wochenarbeitszeit von zehn Stunden zu Mindestlohnbedingungen. Bei dem ab 1. Oktober 2022 geltenden Mindestlohn von 12 Euro ergeben sich 520 Euro als Geringfügigkeitsgrenze. Ausweitung der Gleitzone auf 1.600 Euro ab Oktober 2022. Der Übergangsbereich umfasst damit ab Oktober 2022 den Entgeltbereich von 520,01 bis 1.600 Euro.
Die Beitragsbelastung von Arbeitgeber und Arbeitnehmer wird neu und zugunsten der Arbeitnehmer geregelt.
Damit muss die fiktive beitragspflichtige Einnahme nach einer neuen Formel berechnet werden.
Zusätzlich wird eine Formel für die beitragspflichtige Einnahme zur Bestimmung des vom Arbeitnehmer zu tragenden Anteils am Sozialversicherungsbeitrag eingeführt

Ab Oktober 2022 ändert sich die Berechnung des Faktor F. Es werden anstelle von 30% jetzt 28% genommen und durch den Gesamtsozialversicherungsbeitragssatz geteilt.

Berechnung 2022
Renten­versicherung 18,60%
Arbeitslosen­versicherung 2,40%
Pflege­versicherung 3,05%
Kranken­versicherung 15,90%
(14,60% + 1,3%)
Gesamt­sozial­versicherungs­beitragssatz (Summe) 39,95%
Faktor F
(28% geteilt durch den Gesamt­sozial­versicherungs­beitragssatz;
gerundet auf vier Dezimalstellen)
0,7009
(28%/ 39,95%)

Beitragsberechnung im Übergangsbereich (früher Gleitzone) für 2022 (Oktober bis Dezember)

Berechnung ab 2023 - Änderung der Grenzen

Zum 1. Januar 2023 wird die Obergrenze von 1.600 Euro auf 2.000 Euro im Monat angehoben. Der Übergangsbereich umfasst damit ab 01.01.2023 den Entgeltbereich von 520,01 bis 2.000,00 Euro.
Die Formeln zur Berechnung der beitragspflichtigen Einnahme werden entsprechend angepasst.

Berechnung 2023
Renten­versicherung 18,60%
Arbeitslosen­versicherung 2,60%
Pflege­versicherung 3,05%
Kranken­versicherung 16,20%
(14,60% + 1,6%)
Gesamt­sozial­versicherungs­beitragssatz (Summe) 40,45%
Faktor F
(28% geteilt durch den Gesamt­sozial­versicherungs­beitragssatz;
gerundet auf vier Dezimalstellen)
0,6922
(28%/ 40,45%)

Beitragsberechnung im Übergangsbereich (früher Gleitzone) für 2023

Berechnung ab 2024 - Änderung der Grenzen

Der gesetzliche Mindestlohn steigt zum 01.01.2024 auf 12,41 Euro.
Das hat auch Auswirkungen auf die Geringfügigkeitsgrenze und den Übergangsbereich (früher Gleitzone).
Die Geringfügigkeitsgrenze steigt ab 01.01.2024 auf 538 Euro. Der Übergangsbereich umfasst damit ab 01.01.2024 den Entgeltbereich von 538,01 bis 2.000,00 Euro.
Die Formeln zur Berechnung der beitragspflichtigen Einnahme werden entsprechend angepasst.

Berechnung 2023
Renten­versicherung 18,60%
Arbeitslosen­versicherung 2,60%
Pflege­versicherung 3,40%
Kranken­versicherung 16,30%
(14,60% + 1,7%)
Gesamt­sozial­versicherungs­beitragssatz (Summe) 40,90%
Faktor F
(28% geteilt durch den Gesamt­sozial­versicherungs­beitragssatz;
gerundet auf vier Dezimalstellen)
0,6846
(28%/ 40,90%)

Beitragsberechnung im Übergangsbereich (früher Gleitzone) für 2024

Auswirkung des Faktor F auf die Bestimmung der fiktiven beitragspflichtigen Einnahme

Zeitraum Faktor F Fiktive beitragspflichtige Einnahme bei einem Arbeitsentgelt von 600 € Gleitzonenformel
2003 (ab 01.04.) 0,5995 519,90 € F * 400 + (2 - F) * (Arbeitsentgelt - 400)
2004 und 2005 0,5952 519,04 €
2006 (1. Halbjahr) 0,5967 519,34 €
    Erhöhung der Pauschalbeiträge für geringfügig entlohnte Beschäftigungen von 25% auf 30%.
2006 (2. Halbjahr) 0,7160 543,20 €
2007 0,7673 553,46 €
2008 0,7732 554,64 €
2009 0,7472 549,44 €
2010 0,7585 551,70 €
2011 0,7435 548,70 €
2012 0,7491 549,82 €
    Änderung der Grenzen (ab 01.01.2013 geht die Gleitzone von 450,01 bis 850 Euro). Neue Gleitzonenformel ab 2013.
2013 0,7605 532,64 € F * 450 + ([850/(850-450)] - [450/(850-450)] * F) * (Arbeitsentgelt - 450)
2014 0,7605 532,64 €
2015 0,7585 532,08 €
2016 0,7547 531,01 €
2017 0,7509 529,94 €
2018 0,7547 531,01 €
2019 (erstes Halbjahr) 0,7566 531,54 €
    Änderung der Grenzen (ab 01.07.2019 geht der Übergangsbereich (früher Gleitzone) von 450,01 bis 1.300 Euro). Neue Gleitzonenformel ab Juli 2019.
2019 (zweites Halbjahr) 0,7566 509,80 € F * 450 + ([1300/(1300-450)] - [450/(1300-450)] * F) * (Arbeitsentgelt - 450)
2020 0,7547 509,09 €
2021 0,7509 507,69 €
2022 (Januar bis September) 0,7509 507,69 €
    Änderung der Grenzen (ab 01.10.2022 geht der Übergangsbereich von 520,01 bis 1.600 Euro). Neue Gleitzonenformel ab Oktober 2022. Beitragsbelastung von Arbeitgeber und Arbeitnehmer neu und zugunsten der Arbeitnehmer geregelt.
2022 (Oktober bis Dezember) 0,7009 Bemessungsgrundlage Gesamtbeitrag
455,99
Bemessungsgrundlage Arbeitnehmer-Anteil
118,52
Formel Bemessungsgrundlage Gesamtbeitrag:
F * 520 + ([1600/(1600-520)] - [520/(1600-520)] * F) * (Arbeitsentgelt - 520)
Formel Bemessungsgrundlage Arbeitnehmer-Anteil:
(1600/(1600-520)) * (Arbeitsentgelt - 520)
    Änderung der Grenzen (ab 01.01.2023 geht der Übergangsbereich von 520,01 bis 2.000 Euro). Neue Gleitzonenformel ab 2023.
2023 0,6922 Bemessungsgrundlage Gesamtbeitrag
448,60
Bemessungsgrundlage Arbeitnehmer-Anteil
108,11
Formel Bemessungsgrundlage Gesamtbeitrag:
F * 520 + ([2000/(2000-520)] - [520/(2000-520)] * F) * (Arbeitsentgelt - 520)
Formel Bemessungsgrundlage Arbeitnehmer-Anteil:
(2000/(2000-520)) * (Arbeitsentgelt - 520)
    Änderung der Grenzen (ab 01.01.2024 geht der Übergangsbereich von 538,01 bis 2.000 Euro). Neue Gleitzonenformel ab 2024.
2024 0,6846 Bemessungsgrundlage Gesamtbeitrag
437,51
Bemessungsgrundlage Arbeitnehmer-Anteil
84,82
Formel Bemessungsgrundlage Gesamtbeitrag:
F * 538 + ([2000/(2000-538)] - [538/(2000-538)] * F) * (Arbeitsentgelt - 538)
Formel Bemessungsgrundlage Arbeitnehmer-Anteil:
(2000/(2000-538)) * (Arbeitsentgelt - 538)

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